{"id":5748,"date":"2016-07-27T10:35:01","date_gmt":"2016-07-27T13:35:01","guid":{"rendered":"http:\/\/157.245.141.11\/site\/de\/?post_type=event&p=5748"},"modified":"2016-08-29T11:44:21","modified_gmt":"2016-08-29T14:44:21","slug":"zeitgeist-die-kunst-des-neuen-berlin","status":"publish","type":"event","link":"https:\/\/goethebrasilia.org.br\/de\/kultur\/zeitgeist-die-kunst-des-neuen-berlin\/","title":{"rendered":"Zeitgeist: Die Kunst des neuen Berlin"},"content":{"rendered":"

Kurator: Alfons Hug
\nNachdem Berlin im 20. Jahrhundert mehrfach Schauplatz dramatischer Ereignisse war, die der Stadt tiefe Wunden geschlagen haben – zwei Weltkriege, Kalter Krieg, Teilung in 2 H\u00e4lften – hat sich die deutsche Hauptstadt seit dem Fall der Mauer wie ein Phoenix aus der Asche erhoben. Was in den 90er Jahren ein improvisiertes Leben in ungekl\u00e4rten Besitzverh\u00e4ltnissen war, hat sich inzwischen zu einem Zeitgeist verdichtet, der weit \u00fcber Mitteleuropa hinaus tonangebend wurde und magnetisch K\u00fcnstler aus aller Welt anzieht.<\/p>\n

Dabei hat es dem Ruf der Stadt nicht geschadet, dass sie verglichen mit New York, London und Paris gelegentlich etwas provinziell wirkt. Daf\u00fcr ist sie aber auch weniger anf\u00e4llig f\u00fcr die Dominanz des Kunstmarkts und die Exzesse der Spekulation, obwohl auch in Berlin seit einigen Jahren die ersten Anzeichen von Gentrifizierung zu beobachten sind.<\/p>\n

Dass die im Vergleich zu anderen Metropolen immer noch relativ g\u00fcnstigen Lebenshaltungskosten den Zuzug der K\u00fcnstler und anderer Kreativer beg\u00fcnstigt haben, ist ein offenes Geheimnis.<\/p>\n

„Arm aber sexy“ sei Berlin, so ein treffendes Bonmot, das dem ehemaligen B\u00fcrgermeister der Stadt zugeschrieben wird.<\/p>\n

Vorteilhaft hat sich au\u00dferdem ausgewirkt, dass die durch den Kalten Krieg provozierte De-Industrialisierung vor allem im \u00f6stlichen Teil der Stadt erschwingliche Atelierr\u00e4ume im \u00dcberfluss entstehen lie\u00df.<\/p>\n

Selbst der raue Umgangston und die sprichw\u00f6rtliche schlechte Laune der Berliner scheint die neue Boheme nicht abzuschrecken, die in der Stadt tabufrei arbeiten und ein sympathisches Understatement pflegen kann.<\/p>\n

Die Abwesenheit eines kulturellen „Hofs“, der mit seinen Etiketten und ungeschriebenen Gesetzen in manch anderer europ\u00e4ischen Hauptstadt das k\u00fcnstlerische Schaffen l\u00e4hmt, wirkt sich ebenso positiv aus, wie der fehlende Nationalismus. So nimmt es kein Wunder, dass in der \u00dcberblicksschau „Based in Berlin“ (2010) mehr als die H\u00e4lfte der teilnehmenden K\u00fcnstler Ausl\u00e4nder waren, die in Berlin leben.<\/p>\n

Auch das cross over zu anderen Disziplinen wie der Philosophie, Literatur, Soziologie, zur zeitgen\u00f6ssischen Musik, zum Theater und Film bis hin zur Club- und Subkultur befruchtet die Kunstszene.<\/p>\n

Der zweite Weltkrieg und der Wiederaufbau haben aus der Stadt einen Flickenteppich voller Fragmente gemacht, der hin und hergerissen ist zwischen dem Fluch der Erinnerung und dem Vortasten ins 21. Jahrhundert. Berlin beherbergt so viel Geschichte und so viele gescheiterte Utopien, dass es als die postmoderne Stadt schlechthin gelten darf. Gleichzeitig schickt sich Berlin an, wieder zu einer Drehscheibe zwischen Ost und West zu werden und die zentrale Position in der Mitte Europas auszuf\u00fcllen, die die deutsche Hauptstadt zu Beginn des 20. Jahrhunderts schon einmal innegehabt hatte.<\/p>\n

Die Ausstellung „Zeitgeist“ im Centro Cultural Banco do Brasil stellt die derzeit kreativste und aufregendste Kunstszene Europas vor mit 22 K\u00fcnstlern, darunter einige der wichtigsten Namen der Gegenwartskunst.<\/p>\n

Alle Genres sind vertreten, von der Malerei, die in Berlin seit dem Expressionismus auf eine lange Tradition zur\u00fcckblicken kann, \u00fcber die Fotografie, Videokunst und Performance bis zu Installationen. Mehrere Werke werden site specific f\u00fcrs CCBB vor Ort entwickelt.<\/p>\n

Auch die weltber\u00fchmte Berliner Clubszene, denken wir nur an den Technoclub Berghain, wird vorgestellt werden.<\/p>\n

Kapitel der Ausstellung:<\/p>\n

1) Flie\u00dfende und stehende Zeit
\n2) Die Ruine als \u00e4sthetische Kategorie
\n3) Ewiger Auf- und Abbau
\n4) Leere und Provisorium
\n5) Grausamer Hedonismus
\n6) Neue Landkarten und die anderen Modernen<\/p>\n

K\u00fcnstlerliste:<\/p>\n

Franz Ackermann, Norbert Bisky, Julius von Bismarck, Mark Brandenburg, Marcel Dettmann, Martin Eberle, Thomas Florsch\u00fctz, Mark Formanek, Cyprien Gaillard, Christian Jankowski, Sergej Jensen, Kitty Kraus, Marcellvs L, Sven Marquardt, Friederike von Rauch, Thomas Rentmeister, Reynold Reynolds, Julian Rosefeldt, Thomas Scheibitz, Frank Thiel, Michael Wesely, Tobias Zielony<\/p>\n","protected":false},"excerpt":{"rendered":"

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